Der Morgen in der kleinen Stadt Sonnenblick war ruhiger als gewöhnlich. Die Straßen waren leer, und die sonst so lebhaften Gespräche der Stadtbewohner waren verstummt. Emma, eine neugierige und mutige Zehnjährige, bemerkte als Erste, dass etwas nicht stimmte. Als sie durch die Gassen lief, um ihre Freunde zu treffen, fiel ihr auf, dass keine der üblichen Katzen zu sehen war. "Wo sind sie alle hin?" fragte sie sich. Sie beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen.
Emma rief ihre besten Freunde, Jonas und Mia, zu sich. Gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach den verschwundenen Katzen. Sie besuchten jeden Winkel der Stadt, von den gemütlichen Hinterhöfen bis zu den versteckten Gassen, aber von den Katzen fehlte jede Spur. Ihre Suche führte sie zum alten Stadtpark, wo sie auf Herrn Weber, den alten Tierliebhaber der Stadt, trafen. Er erzählte ihnen, dass er seit Tagen keine Katze mehr gesehen habe und sich große Sorgen mache.
Im Stadtpark fanden die Kinder schließlich einen Hinweis. Versteckt unter einem Busch lag ein kleines, glänzendes Objekt. Es war ein Anhänger in Form einer Katzenpfote, den Emma sofort erkannte. "Das gehört Frau Müller's Katze, Minka!" rief sie aus. Mit diesem Hinweis waren sie überzeugt, dass die Katzen nicht einfach weggelaufen waren. Es musste jemand oder etwas hinter ihrem Verschwinden stecken.
Die Kinder beschlossen, nach Einbruch der Dunkelheit zum Park zurückzukehren, in der Hoffnung, mehr Hinweise zu finden. Verborgen hinter den Bäumen beobachteten sie, wie eine Gestalt sich leise durch den Park bewegte. Sie folgten ihr bis zu einem versteckten Kellerfenster in einem alten Haus am Rand der Stadt. Zu ihrer Überraschung entdeckten sie, dass es Frau Holz, die freundliche alte Dame aus der Nachbarschaft, war, die die Katzen bei sich aufgenommen hatte, um sie vor einer Gefahr zu schützen, die sie im Park gespürt hatte.
Frau Holz erklärte den Kindern, dass sie Gerüchte über einen streunenden Hund im Park gehört hatte, der die Katzen bedrohte. Sie wollte die Katzen nur so lange bei sich behalten, bis sie sicher sein konnte, dass keine Gefahr mehr bestand. Dank Emma, Jonas und Mia konnten die Stadtbewohner aufatmen, als die Katzen sicher zu ihren Besitzern zurückkehrten. Die Kinder wurden zu Helden der Stadt und versprachen, immer ein Auge auf ihre vierbeinigen Freunde zu haben.